Dies ist eine alte Version des Dokuments!
„Watch and Wait“ (Beobachten und Abwarten) bei Morbus Waldenström einfach erklärt
Bei Morbus Waldenström gibt es nicht immer sofort eine Behandlung. Viele Patienten werden stattdessen erst einmal regelmäßig kontrolliert, ohne Therapie. Das nennt man „Watch and Wait“ (englisch für „Beobachten und Abwarten“) oder auch „aktive Überwachung“.
Warum wird nicht sofort behandelt?
- ListenpunktDie Krankheit schreitet oft sehr langsam voran.
- ListenpunktSolange keine starken Beschwerden auftreten, bringt eine frühe Behandlung keinen Vorteil
- Listenpunktsie könnte sogar mehr Nebenwirkungen als Nutzen haben.
- ListenpunktViele Patienten leben jahrelang gut mit der Krankheit, ohne dass sie sich verschlechtert.
Wann wird „Watch and Wait“ empfohlen? Wenn du keine oder nur milde Symptome hast, wie:
- ListenpunktLeichte Müdigkeit
- ListenpunktGelegentliche Infekte
- ListenpunktKeine starke Blutarmut (Anämie)
- ListenpunktKeine Vergrößerung von Lymphknoten oder Milz, die Probleme macht
- ListenpunktKeine störenden Beschwerden durch das IgM-Protein (z. B. keine Nervenschäden oder dickflüssiges Blut)
Was passiert während „Watch and Wait“? Regelmäßige Blutkontrollen (alle 3–6 Monate) zur Überwachung von: IgM-Wert Blutbild (Hämoglobin, weiße Blutkörperchen, Blutplättchen) Nieren- und Leberwerten Gelegentlich Bildgebung (Ultraschall/CT) bei Verdacht auf Lymphknotenwachstum Arzttermine, um neue Symptome früh zu erkennen
Wann beginnt man mit der Therapie? Erst wenn deutliche Krankheitszeichen auftreten, wie: Starke Müdigkeit oder Blutarmut (wegen zu wenig roten Blutkörperchen) Vergrößerte Lymphknoten oder Milz, die drücken oder schmerzen Nervenschäden (Kribbeln, Taubheit) durch das IgM-Protein Dickflüssiges Blut (Hyperviskosität) mit Kopfschmerzen, Sehstörungen, Nasenbluten Wiederkehrende Infektionen
Vorteile von „Watch and Wait“
- ListenpunktKeine unnötigen Nebenwirkungen von Medikamenten
- ListenpunktBessere Lebensqualität, solange die Krankheit stabil ist
- ListenpunktTherapie beginnt zum richtigen Zeitpunkt, wenn sie wirklich nötig ist
Nachteile/Nervosität dabei? Manche Patienten finden es beunruhigend, nichts zu tun – aber:
- ListenpunktDie Krankheit wird engmaschig überwacht, sodass man schnell reagieren kann.
- ListenpunktStudien zeigen, dass frühes Behandeln keinen Überlebensvorteil bringt.
Fazit „Watch and Wait“ bedeutet keine Therapie, aber regelmäßige Kontrolle. Solange du gut zurechtkommst, ist Abwarten die beste Strategie. Sobald Probleme auftreten, gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten.
Falls du unsicher bist: Sprich mit deinem Hämatologen über deine Werte und Symptome – er kann dir sagen, ob „Watch and Wait“ für dich passt.
